- IHM - Dienstleistungen und Wissentransfer im Bereich von Kultur- und Naturerbe
Partizipative Dokumentation der materiellen und immateriellen Bergbaukultur und Entwicklungsperspektiven für die Bioökonomie im Lausitzer Braunkohlerevier
Seit Frühjahr 2024 arbeitet das IHM gemeinsam mit dem Brandenburgischen Landesdenkmalamt und Archäologisches Landesmuseum, dem Institut für Neue Industriekultur INIK sowie den Städten Drebkau/Drjowk und Welzow/Wjelcej daran, einen Leitfaden zum Erhalt identitätsstiftender Traditionen zu erarbeiten, der sich auf die Nachnutzung der mit den Traditionen verbundenen Orte stützt. Das Projekt wird im Kontext zweier Schwerpunkte entwickelt: 1) Bergbaukultur & Identität und 2) Bioökonomie.
Fokus Bergbaukultur & Identität
In einem Austausch mit der Bevölkerung, den Gebietskörperschaften, Traditionsvereinen, der Denkmalpflege und der Regionalplanung soll gemeinsam ein Leitfaden erarbeitet werden, der es Städten und Gemeinden langfristig und in Eigenregie ermöglicht, Infrastruktur mit großer Bedeutung für die regionale Identität zu identifizieren und diese durch nachhaltige Nachnutzungsstrategien zu erhalten. Die Schnittstellen der immateriellen und materiellen Kultur sollen in ihren Zusammenhängen und ihrer Bedeutung für die regionale Identität untersucht werden, um soziale Gefüge, Stadtimage und persönliche sowie kollektive Geschichte(n) in die Zukunft zu überführen. Gleichzeitig kann dem Abriss und Neubau von Gebäuden vorgebeugt werden, wodurch sich die CO2-Bilanz der Kommunen verbessert.
Fokus Bioökonomie
Das Potenzial des baulichen Erbes im Lausitzer Braunkohlerevier soll gezielt für das innovative Wirtschaftsfeld der Bioökonomie analysiert werden. Basierend auf den Ergebnissen der partizipativen Dokumentation sollen dem als erhaltenswürdig bewerteten Gebäudebestand des Bergbaus potenzielle Nutzungskategorien für die Produktion, die Verarbeitung und erforderliche Dienstleistungen der Bioökonomie zugeordnet werden. Dafür wird ein Abgleich des Gebäude- und Flächenbestandes in der Region Drebkau-Welzow-Neupetershain mit dem reellen Bedarf der LIL-Projekte und weiterer Initiativen durchgeführt. Es werden vorbereitende Überlegungen getroffen für einen potenziellen Netzwerkknoten Bioökonomie unter Berücksichtigung relevanter Aspekte (z.B. Raumbedarfe und -angebote, kurze Transportwege, infrastrukturelle Anbindung). Darüber hinaus strebt PARTIKUL auch die Zusammenführung und verbesserte Zusammenarbeit der anderen Projekte im Forschungsbündnis an. Somit trägt das Projekt zum Ausbau der regionalen Akzeptanz für die bioökonomischen Ziele des Bündnisses in der Region bei.
Das Projekt ist aktuell fortlaufend. Es ist Teil des Forschungsbündnisses Land-Innovation-Lausitz und wird im Rahmen des Förderprogramms WIR! durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Foto: IHM / Lea Brönner