- IHM - Dienstleistungen und Wissentransfer im Bereich von Kultur- und Naturerbe
Siedlungslandschaft Rundlinge im Wendland
Projektlaufzeit: 2012-2023
Die Rundlinge im Wendland stellen eine einzigartige bäuerliche Siedlungslandschaft dar. Sie wurde über Jahrhunderte hinweg geformt und ist heute aufgrund ihrer hohen Konzentration und ihres ausgezeichneten Erhaltungszustands bemerkenswert. Die Dörfer waren ursprünglich in Hufeisenform mit einem runden, freien Dorfzentrum angelegt. Sie lagen geografisch entlang der Elbe-Saale-Linie, einer historisch bedeutenden deutsch-slawischen Kontaktzone.Die Rundlingsdörfer zeichnen sich durch ihre geschlossene, runde Form und die um das Zentrum gruppierten Hallenhäuser aus, die vor allem den Entwicklungsstand des 18. und 19. Jahrhunderts widerspiegeln. Von den einst über tausend existierenden Rundlingen sind nur noch wenige vollständig erhalten. Im Wendland finden sich jedoch noch zahlreiche dieser Dörfer in einem einzigartig zusammenhängenden Gebiet.
Die Siedlungslandschaft ist durch planmäßig angelegte Dörfer mit keilförmigen Hofparzellen und radial ausgerichteten Flurstücken geprägt, die durch Hecken und Bäume begrenzt sind. Die Naturräumlichkeit der Rundlingsdörfer hat diese Siedlungen entscheidend geprägt, da diese meist auf sandigen Böden liegen und oftmals von feuchten Niederungen umgeben sind. Mit 19 ausgewählten Rundlingen hatte sich das Wendland mit dieser Siedlungslandschaft als eine bewahrte Dorfstruktur des 12. Jahrhunderts mit vernakularer Architektur aus dem 18. und 19. Jahrhundert um Aufnahme auf die deutsche UNESCO-Tentativliste beworben.
Das IHM hat an der Bewerbung der Siedlungslandschaft Rundlinge im Wendland für die deutsche Tentativliste mitgewirkt. Zu den weiteren Aufgaben gehörten auch eine umfassende Beratung, die Übernahme der Öffentlichkeitsarbeit für das Vorhaben, die Ausarbeitung einer Attributkartierung, die Erstellung eines Managementplans und die Durchführung von Erbeverträglichkeitsprüfungen.