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Projekt zur partizipativen Dokumentation der immateriellen und materiellen Bergbaukultur der Lausitz im Austausch mit MdL Isabell Hiekel

Im Rahmen der diesjährigen Sommertour von MdL Isabell Hiekel hatte unser Team die Chance unser jüngstes Projekt LIL-PARTIKUL vorzustellen. Der Name des im Forschungsbündnis Land-Innovation-Lausitz angesiedelten Projektes setzt sich zusammen aus seinen zentralen Inhalten: 𝐏𝐀𝐑𝐓𝐈zipation und Bergbau𝐊𝐔𝐋tur.

🎯 Ein wesentliches Ziel des Projektes ist es, das immaterielle Bergbauerbe und die mit den Traditionen verknüpften Orte in Welzow, Drebkau und Neupetershain partizipativ zu identifizieren.

❓ Warum: Weil wir verstehen möchten, welche mit dem Bergbau verknüpften Orte von besonderer Bedeutung für die regionale Identität sind. Welche Gebäude sind auch über den Kohleausstieg hinaus essenziell für das Selbstverständnis als Bergbauregion?

💭 Angestrebt wird die Erhaltung dieser Orte, um soziale Gefüge, Stadtimage und persönliche sowie kollektive Geschichte(n) mit in die Zukunft zu nehmen.

🍃 Darauf aufbauend wird analysiert, inwieweit die auf Grund ihres identitätsstiftenden Wertes als erhaltenswert identifizierten Orte geeignet sind, um die Region als Knotenpunkt für die Bioökonomie zu etablieren.

Was Bioökonomie genau ist? Dazu verweisen wir gerne auf die Beiträge des Bündnisses Land-Innovation-Lausitz, die über zahlreiche solcher spannenden Projekte in der Region berichten.

👥Partner im Projekt sind neben den Kommunen selbst, der Verein Neupetershainer Geschichten e.V., das Institut für Neue Industriekultur INIK, das BLDAM und wir als IHM - Institute for Heritage Management GmbH.

Wir freuen uns, dass wir uns mit Frau Hiekel über dieses Projekt austauschen durften und sind schon gespannt auf die ersten Ergebnisse der partizipativen Erfassung im Herbst.

Mehr Eindrücke unter: 

Sommertour von MdL Hiekel nach Welzow und Neu Sacro » LIL (land-innovation-lausitz.de)

Isabell Hiekel | Mit Land-Innovation-Lausitz (LIL) unterwegs, natürlich in der Lausitz! Ziel von LIL ist die Entwicklung der #Lausitz hin zu einer... | Instagram

Die Tagebaufolgelandschaft stellt sich vor - ein erfolgreicher Nachmittag auf dem Cottbuser Willkommensfest KLĔB A SOL

Am vergangenen Dienstag hatte unser Team der Welterbeinitiative die spannende Gelegenheit, die „Lausitzer Tagebaufolgelandschaft“ auf dem Cottbuser Willkommensfest KLĔB A SOL vorzustellen. Die Fotoausstellung an unserem Stand veranschaulichte mit Hilfe von prägnanten Motiven der Tagebaufolgelandschaft unser Konzept. Bei vielen Besucherinnen und Besuchern, eingesessenen wie neuen Cottbusserinnen und Cottbussern weckte sie das Interesse, sich noch weiter mit ihrer Heimat auseinander zu setzen.

Wir haben uns sehr gefreut, mit so vielen interessierten Menschen über unsere Initiative zu sprechen und ihre Ideen dazu zu hören. Viele nutzten auch die Möglichkeit, ihre Gedanken auf unserer Pinnwand zu teilen 💭 Besonders beliebt waren unsere Postkarten, mit denen man die Lausitzer Tagebaufolgelandschaft gleich mit nach Hause nehmen oder an Freundinnen und Freunde in der Ferne versenden konnte.

Es war ein inspirierender Tag voller spannender Gespräche und herzlicher Begegnungen. Wir bedanken uns bei den Organisatorinnen und Organisatoren des KLĔB A SOL, und insbesondere auch bei Maximilian Beyers, für die Möglichkeit seine wunderbaren Fotografien, die er im Rahmen unseres Projekts speziell für uns angefertigt hat, ausstellen zu können 📸

„Lausitzer Tagebaufolgelandschaft" vorerst nicht auf deutsche UNESCO-Tentativliste aufgenommen - Warum wir trotzdem optimistisch in die Zukunft blicken sollten

05 .12 .2023

Die Kulturministerkonferenz schließt sich der Empfehlung des internationalen Fachbeirates an und äußert sich positiv zur „beeindruckende[n] Menge an Informationen“ zur Lausitzer Tagebaufolgelandschaft . Sie hält fest, dass der Antrag "interessante neue Ideen für die Erhaltung und Pflege von sich entwickelnden Kulturlandschaften und Zeugnissen der Industriekultur“ aufweise. Zum jetzigen Zeitpunkt sei der Vorschlag jedoch noch nicht ausgereift für eine Aufnahme auf die deutsche Tentativliste.

Am 04.12.2023 hatte das lange Warten ein Ende: Die Kulturministerkonferenz veröffentlichte knapp zwei Jahre nach Einreichung der insgesamt 21 Kandidaten aus 13 Bundesländern endlich die überarbeitete deutsche Tentativliste für UNESCO Welterbe und nahm unter anderem die Waldsiedlung Zehlendorf als Erweiterung der Welterbestätte ‚Siedlungen der Berliner Moderne‘ (Berlin), das Pretziener Wehr (Sachsen-Anhalt) und den Olympiapark München (Bayern) auf.

Wenn der Lausitzer Vorschlag es auch im ersten Anlauf nicht auf die Tentativliste geschafft hat, so gab der vorgelegte Abschlussbericht des Expertenrates klare Hinweise, wo das Team um die Lausitzer Welterbeinitiative zukünftig ansetzen kann. Das Projektteam der Welterbeinitiative, bestehend aus dem Institute for Heritage Management (IHM), dem Institut für Neue Industriekultur (INIK), dem Sorbischen Institut/Serbski institut (SI), der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) und dem Tourismusverband Lausitzer Seenland möchte sich der Kritik des Beirates annehmen und die Lausitz weiter auf Kurs halten für eine Anerkennung ihres besonderen Wertes. Hierzu gehöre es auch, sich Gedanken zu machen, welche alternativen Wege die Region gehen könne, um dieses besondere Erbe in den nächsten Jahren noch stärker in den Fokus zu rücken. Während wir weiterhin ihr Potenzial als UNESCO Welterbe durch Reflektion der Kritikpunkte des Fachbeirates hinterfragen, werden gleichzeitig alternative internationale Auszeichnungen, wie das Europäische Kulturerbe-Siegel erwogen.

Die Projektpartner sehen in der Entscheidung eine große Chance, um bestehende Lücken im bisherigen Konzept zu schließen und die Initiative noch stärker in der Lausitz zu verankern: „Es ist eine Entscheidung für und nicht gegen das Potenzial der Lausitzer Transformationslandschaft als anerkanntes Kulturerbe der Region“, so Prof. Michael Schmidt, Sprecher des Förderbündnisses Land-Innovation-Lausitz. "Die Entscheidung der Kultur-MK gibt der Region Zeit, um Fragen des Schutzstatus, der Verträglichkeit mit erneuerbaren Energieformen und weitere durch den Strukturwandel aufgeworfene Diskussionen rund um die Tagebaufolge zu klären.“

Unabhängig von der Entscheidung wird das derzeitige Projekt „Strategie- und Managemententwicklung für die Welterbeinitiative der Lausitzer Tagebaufolgelandschaft“(LIL-SME), welches im Rahmen der Initiative Land-Innovation-Lausitz vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, noch bis Ende Februar 2025 fortgesetzt. Die Anmerkungen der Kultur-MK und des beratenden Fachbeirats werden in die Arbeiten des Projektteams miteinfließen.

Das Projektteam betont explizit, dass die identifizierte Einzigartigkeit der Tagebaufolgelandschaft nicht vom Erfolg der Welterbeinitiative abhängig ist. Das über den gesamten Projektverlauf gesammelte Wissen kann unabhängig davon im Strukturwandelprozess genutzt werden und auch in Zukunft die Regionalentwicklung der Lausitz nachhaltig beeinflussen. "Die Welterbeinitiative", so die Projektkoordinatorin Lea Brönner vom Cottbusser IHM, "ist allem voran eine Einladung an die Lausitzerinnen und Lausitzer, das eigene Bild der Lausitz zu hinterfragen und die Tagebaufolgelandschaft als Besonderheit der Region anzuerkennen, um sie aktiv für die Gestaltung der eigenen Zukunft in der Lausitz zu nutzen."

„Lausitzer Tagebaufolgelandschaft“ - Team der Welterbeinitiative äußert sich zu Zukunftsplänen

09.04.2024

Im ersten Moment war es für alle ernüchternd, als im Dezember 2023 klar wurde, dass die Lausitzer Tagebaufolgelandschaft zunächst noch nicht auf die deutsche Tentativliste für UNESCO-Welterbe aufgenommen wird. Nun, knapp vier Monate später, sendet das Projektteam ein deutliches Signal in die Region, dass die Auseinandersetzung mit der kulturellen Bedeutung der Tagebaufolgelandschaft die Lausitz auch weiter begleiten soll. Das Team blickt optimistisch in die Zukunft. Man wolle sich den aufgeworfenen Fragen der Evaluation durch die Kulturministerkonferenz gern stellen, heißt es. Nun erklärt das Team, wie.

Die Botschaft der beteiligten und unterstützenden Einrichtungen um die Welterbeinitiative ist klar: „Wir machen weiter!“. Mit welcher Absicht, erklärt Heidi Pinkepank, Gesellschafterin des Instituts für Neue Industriekultur (INIK) in Cottbus: „Wir glauben daran, dass eine aktive Gestaltung und Vermittlung der zukünftigen Folgelandschaft nur durch das Wissen über ihre durchaus wechselhafte Vergangenheit möglich ist. Wer seine Umgebung gut kennt, wird eine engere Bindung zu ihr aufbauen können. Deshalb möchten wir zukünftig noch stärker gemeinsam die Herausforderungen und Chancen der Geschichte dieser besonderen, Menschen-gemachten Landschaft beleuchten und ein tieferes Verständnis für die ungewöhnliche Schönheit, Geschichte und Potenziale der Lausitz schaffen.“

In diesem Zuge möchte das Team im Laufe des Jahres bei Festen, über die Presse, durch Podcasts oder einfach beim Bäcker nebenan mit den Lausitzerinnen und Lausitzern in Austausch kommen. Es sei das Ziel, das umfangreiche, gesammelte Wissen über die Lausitzer Tagebaufolgelandschaft mit den Menschen in der Region zu teilen und gemeinsam weiterzuentwickeln. Man wolle „zusammenarbeiten, um aus der Vergangenheit zu lernen und die Lausitz als lebendigen Willkommensraum mit Innovationstradition und Gemeinschaft zu gestalten“, so Pinkepank. Konkrete Anfragen für entsprechende Veranstaltungen oder Mediennutzungen nehme man gerne entgegen.

Auch die Idee einer zukünftigen, offiziellen Anerkennung dieses kulturellen Erbes der Lausitz sei weiter Thema. Dr. Britta Rudolff, Studiengangsleiterin des Masterstudiengangs World Heritage Studies an der BTU Cottbus-Senftenberg und Geschäftsführerin des Cottbusser Instituts für Heritage Management (IHM) betont: „Das Potenzial für eine Anerkennung der Tagebaufolgelandschaft als UNESCO-Welterbe besteht weiterhin. Wenn die Expertise der Region noch stärker in das Konzept eingebunden wird und man sich gemeinsam für den Weg der internationalen Anerkennung entscheidet, dann kann man in einigen Jahren selbstbewusst einen neuen Anlauf wagen.“

Bereits seit 2020 wird im Rahmen einer Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung an der Welterbeinitiative gearbeitet. Das Projekt ist Teil des Förderbündnisses Land-Innovation-Lausitz, welches die Lausitz über eine Vielzahl von Projekten als Modellregion für eine nachhaltige Bioökonomie herausstellen möchte. Zentrales Anliegen der Initiative ist es, den Zusammenhang von Radikalität und Innovation im Kontext der Landschaftsgestaltung nach dem Tagebau zu verstehen, diese Auseinandersetzung als Kernkompetenz der Lausitz anzuerkennen, sie über den Kohleausstieg hinweg im Selbstverständnis der Region zu verankern und proaktiv in den Strukturwandel einzubringen. 

 

 

„Old Town of Kuldīga” als UNESCO-Welterbe anerkannt

Um 16:20 Uhr Ortszeit des 17. Septembers 2023 wurde im saudi-arabischen Riad, im Rahmen der 45. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees, „Old Town of Kuldīga“ als UNESCO-Welterbestätte eingeschrieben. Das IHM war mit seiner Geschäftsführerin Dr. Britta Rudolff sowie der Projektkoordinatorin Lea Brönner als Teil der lettischen Delegation vor Ort.

Das IHM betreut das Projekt seit 2018 und war unter anderem beratend im Rahmen der Attributkartierung, der Entwicklung des Nominierungsdossiers sowie der partizipativen Entwicklung von Managementstrategien tätig.

„Old Town of Kuldīga“ ist die 5. erfolgreiche Nominierung unter Beteiligung des IHM-Teams.